David Kalhous ist ein Absolvent der Klavierabteilung des Prager Konservatoriums (Prof. Jaroslav Čermák) und dann der Akademie der musischen Künste in Prag (Prof. Emil Leichner). Das Stipendium von ÖAD und eine Einladung zum Aufenthalt an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst ermöglichte ihm in der Klaviermeisterklasse von Paul Badura-Skoda zu studieren. David Kalhous studierte auch an der Rubin Academy of Music in Tel-Aviv und an der Yale University, seine weiteren Professoren waren Victor Derevianko, David Northington und Peter Frankl. Er nahm auch an der Santa Barbara-Musik-Festival in Kalifornien teil, wo er Klavier und Kammermusik bei Jerome Lowenthal studierte. Im Jahr 2013 schloss er unter der Leitung von Ursula Oppens das PhD-Programm an der Northwestern University in Chicago ab, in dem er sich insbesondere mit dem Klavierwerk von Leoš Janáček befasste.
David Kalhous spielt als Solist und mit Kammermusik-Ensemblen in Europa, den USA und Israel. 2006 gab er sein Debüt-Klavierabend an dem Musikfestival Prager Frühling, was seine erfolgreiche Karriere in der Tschechischen Republik startete. Er spielte mit führenden tschechische Orchestern, wie z. B. Prager Symphoniker der Hauptstadt Prag-FOK, PKF-Prague Philharmonia, North Bohemian Philharmonic Orchestra Teplice, Plzeň-Philharmonie, Mährische Philharmonie Olomouc, Pardubice Chamber Philharmonic Orchestra, Musici di Praga. Er spielte beim Konzert der Tschechischen Philharmonie organisiert von der Tschechischen Gesellschaft für Kammermusik in Rudolfinum in Prag und beim Klavierabend FOK im Zyklus das Welt-Klavierschaffung. In Prag führte er im Rahmen des Konzertzyklus der Komponistenvereins Konvergenz unter anderem auch tschechische Premiere der Morton Feldman's Komposition For Bunita Marcus durch. Er hat zu seiner Ehre mehrere Aufnahmen für das Tschechische Rundfunk und das Tschechische Fernsehen und war auch Autor und Moderator einer Reihe von Musiksendungen gewidmet der Klaviermusik und derer Auslegung in der Sendung der Radio-Station Classic FM. Im Jahre 2001 zeigte das Tschechische Fernsehen ein TV-Profildokument von David Kalhous Keine Begrenzungen.
In Israel stellte sich David Kalhous als Solist in Mozarts Klavierkonzert C dur KV 467 mit dem Israel Symphony Orchestra vor. In den Vereinigten Staaten konzertierte er solo in New York, Chicago, Washington und anderen Städten. Er spielte wiederholt mit der Northwestern University Contemporary Music Ensemble unter anderem bei den zu Ehren des György Ligeti (in memoriam) und Steve Reich organisierten Konzerten. Er nahm an dem renommierten Gilmore-Festival in Michigan teil und spielte mehrmals in Bargemusic in New York, wo er unter anderem auch das komplette Klavierwerk von Leoš Janáček durchführte.
Das Repertoire von David Kalhous erstreckt sich von klassischen Komponisten (Beethoven und Mozart vor allem) über die Meister der Romantik (Chopin, Schumann, Liszt, und Brahms) bis zur Musik des 20. Jahrhunderts (Janáček, Berg, u.a.). Intensiv beschäftigt er sich mit der Interpretation zeitgenössischer Musik, er ist ein Initiator neuer Projekte und Kompositionen. Er arbeitet mit Organisationen zusammen, die sich mit der Durchführung der neuen Musik beschäftigen, wie z. B. Fonema Consort in Chicago, Konvergence in Prag, und Ear To Mind in New York City. In der nächsten Saison führt er in den Vereinigten Staaten, unter anderem, Klavierkonzerte von John Cage und György Ligeti durch. Auf Bestellung von David Kalhous entstehen in diesem Jahr acht neue Kompositionen für Solo-Klavier, die von den unverwechselbaren tschechischen Komponisten der jungen Generation komponiert werden.
David Kalhous lebt in New York. Seit 2012 ist er ein ordentlicher Professor für Klavier an der Florida State University, wo er Klavier und Kammermusik unterrichtet und interpretative Workshops für postgraduierte Studenten leitet.
David Kalhous ist eine unübersehbare Darstellung in der Reihe der Pianisten seiner Generation, für die eine perfekte Technik nur ein Ausgangspunkt für eine tief nachdenkliche und zugleich emotional gefühlte Interpretation jedes Werks selbstverständlich ist. Seine Rezitals und Kammer-Ensembleprojekte, wie auch seine Solo-Auftritte mit dem Orchester produzieren eine außergewöhnliche Reaktion so beim Publikum wie auch bei der Fachöffentlichkeit.